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Cephalotus
follicularis (Zwergkrug)
An
der südwestlichen Spitze des australischen Bundesstaats Western
Australia nahe der Stadt Albany wächst in einem sehr kleinen Areal von
nicht einmal 50 km Länge eine bizarre fleischfressende Pflanze der
Gattung Cephalotus, in der nur eine Art beschrieben
wurde, der Zwergkrug Cephalotus follicularis. Die Pflanze
bildet zwei verschiedene
Blatttypen aus. Ab Herbst werden nicht karnivore Laubblätter gebildet,
da über Winter wahrscheinlich wenig Beutetiere vorhanden sind, für die
es sich nicht lohnt die aufwändigen Krugfallen zu bilden, die ab
Frühjahr gebildet werden und der Pflanze ihren Namen gegeben haben. Diese
Krüge haben am Rand einen Kranz bedrohlich aussehender, nach innen weisender "Zähne"
(botanisch Peristom genannt), zwischen denen sich Drüsen befinden,
deren Absonderungen kleine Insekten anlocken. Die Innenwände des Krugs
sind mit Wachs überzogen, so dass Beutetiere in das Kruginnere fallen
und dann in der Flüssigkeit durch Enzyme, welche von Drüsen in der
Krugwand abgesondert werden, verdaut werden. So erschließt sich die
Pflanze eine zusätzliche Nährstoffquelle. Die Farbe der Krüge können
von ausschließlich grün bis dunkelrot violett variieren.
Die Pflanzen kommen an nicht ganz so nassen Stellen von kleinen Mooren
vor. Das Substrat ist oberflächig recht trocken, aber der Wurzelbereich
wird immer durch leicht fließendes Wasser umspült. Die Pflanzen
benötigen regelmäßige Brände, damit sie nicht von der sie umgebenden
Vegetation überwuchert werden. Die Pflanzen überstehen die Brände mit
einem Rhizom, aus dem die Pflanzen wieder austreiben und neue Blätter
bilden.
Seitliche
Ansicht eines Kruges von Cephalotus follicularis
(in Kultur). Die Krüge dieses Klons weisen eine intensiv dunkelrot
violette Farbe auf. Dieser Klon wird bei einigen Karnivoren- händlern
als Klon "Oliver Gluch" bezeichnet, allerdings habe ich diesen Klon
nicht in Kultur gebracht, er bereichert aber jetzt schon seit fast 30
Jahren meine Karnivorensammlung.
Peristom
und Deckel eines Kruges von Cephalotus follicularis
(in Kultur).
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