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Darlingtonia
californica (Kobralilie)
Im
Westen
der Vereinigten Staaten (Küstengebirge des nördlichen
Kaliforniens und des südlichen Oregons) kommt eine ganz
eigentümliche Schlauchpflanze vor, die zu deutsch die
Bezeichnung "Kobralilie" trägt. Der Name rührt von den
zungenartigen Auswüchsen an der Schlauchöffnung her, die
an die Zunge einer Schlange erinnert. Der ganze Schlauch
läßt auf den ersten Blick das Aussehen einer aufrechten
Kobra vermuten. D. californica ist die einzige
Art der Gattung Darlingtonia.
Kolonie
von
Darlingtonia californica, Del Norte County,
Kalifornien.
Die
Pflanzen
wachsen vornehmlich in nährstoffarmen (insbesondere
stickstoffarme) Böden. Man findet Pflanzen an Stellen,
die in durch kühles, fließendes Wasser dauerhaft feucht
gehalten werden, an mehr moorigeren Stellen am Rand
von stehendem Wasser oder auch auf Felsgestein, die
etwas Humusauflage aufweisen. Die Art kommt insbesondere
auf Serpentingestein vor, dass wegen des hohen
Nickelanteils für viele andere Pflanzen toxisch ist.
Bisher wurden Populationen zwischen Meereshöhe und 2500
m ü.M. gefunden. Oft findet man zusammen mit D.
californica noch weitere Karnivoren wie Pinguicula
macroceras ssp. nortensis, Drosera capillaris
oder Drosera rotundifolia.
Junge,
grüne,
aufrechte Schläuche adulter Pflanzen im Frühjahr.
Jungpflanzen
mit
juvenilen Schläuchen sowie am Boden flach anliegende
Schläuche.
Bei direkter Sonneneinstrahlung können sich die
Schläuche komplett dunkelrot färben.
Schlauch
mit
Haube und der typischen "Zunge" an der Schlauchöffnung.
Öffnung
eines
Schlauches aus Sicht eines anfliegenden Insekts.
Die
Pflanzen
überwintern die kalten Wintermonate mittels eines
Rhizoms im Boden. Erst im Frühjahr treiben die Pflanzen
wieder aus und bilden die typischen Schläuche. Bei
ausgewachsenen Pflanzen können diese bis 1 m lang
werden. Am Ende des Schlauches befindet sich eine Haube,
die nach unten geöffnet ist, an der sich zungenartige
Auswüchse anschließen, die mit Nektardrüsen versehen
sind und Insekten anlocken. Die weißen, teils
durchsichtigen Flächen in der Haube signaliseren dem
Insekt fälschlicherweise einen Ausgang, aber so lockt
die Pflanze die Insekten in das Schlauchinnere. Die nach
unten gerichteten Haare auf der Innenseite des
Schlauchen führen die Insekten immer tiefer in den
Schlauch, bis sie dann in die Verdauungsflüßigkeit
fallen und dort "verwertet" werden. Die Schläuche können
je nach Sonneneinstrahlung grün bis rotbraun gefärbt
sein. Über Winter sterben viele Schläuche ab, so dass am
Anfang des Frühjahrs die Pflanzen oft nur aus braunen,
vertrockneten Schläuchen bestehen, bevor dann wieder
neue Schläuche gebildet werden.
Außer über Samen vermehrt sich die Art auch vegetativ
durch Ausläufer, die im Sommer aus dem Rhizom
austreiben und am Ende des Ausläufers neue Pflanzen
ausbilden.
Blüte
von
D. californica mit grünen Sepalen und rotbraunen
Petalen.
Vertrocknete
Samenkapsel.
Bei
der
Kultur dieser Art ist es wichtig, dass in den heißen
Sommermonaten der Wurzelbereich des öfteren mit kühlem
Regenwasser umspült wird, da die Pflanzen sonst
absterben können. Auch die Kultur in Anstauverfahren,
bei dem die Wurzeln für längere Zeit in Wasser stehen,
kann zum Absterben der Wurzeln und dann auch der
Pflanzen führen (sichtbar durch Vertrocknen der
Schläuche).
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