P. agnata

Oliver Gluchs
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P. filifolia
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Pinguicula grandiflora f. pallida (Gaudin) Casper (1962)




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1828 wurde im Gebirge des Jura an mehreren Stellen im schweizerisch-französischen Grenzgebiet eine Sippe mit blaßvioletten Blüten gefunden, um die es viel Verwirrung gab. Zuerst als P. longifolia angesehen, dann oft als eigenständige Art beschrieben, wurde die Sippe 1962 von S. Jost Casper letztendlich als Farbmutante der gewöhnlichen P. grandiflora ssp. grandiflora unter der Bezeichnung f. pallida (dt.: blaßfarben) eingestuft.


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Das Vorkommen von Sippen von P.grandiflora f. pallida ist auf wenige Standorte im Mittelgebirge des Haut-Jura beschränkt (nordwestliche Hänge unterhalb des Col de la Faucille). Die Pflanzen wachsen entweder in verwitterten Kalksteinböden (meist leicht durch Gräser beschattet) oder an schattigen Standorten in vorherrschend Nadelwald, wobei das Substrat etwas humushaltiger ist. An manchen Standorten kommen ebenfalls Sippen von P. grandiflora ssp. grandiflora vor, wobei die Pflanzen nie gemischt zusammen stehen (was bedeutet, daß die Sippen von f. pallida in Bezug auf die Farbmutation in homozygoter Form vorkommen müssen).


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Von P. grandiflora ssp. grandiflora unterscheiden sich die Sippen durch ihre blaßviolett gefärbten Blüten, durch den dunkelviolett gefleckten Schlund sowie durch den sehr kräftigen, walzenförmigen Sporn.


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Die Kultur von P. grandiflora f. pallida ist recht unkompliziert. Wie bei allen temperierten Arten sollte man die Pflanzen das ganze Jahr hindurch feucht halten, wobei nach der Ausbildung des Hibernakulums die Wassergaben etwas reduziert werden sollten, damit die Pflanzen nicht anfangen zu faulen. Zum Überwintern der Pflanzen in einem frostfreien Kalthaus sind Temperaturen zwischen 0 bis 5 °C empfehlenswert, allerdings sind auch Temperaturen bis 10 °C für die Pflanzen noch tolerierbar, wobei dann aber die Gefahr von Pilzbefall höher liegt und eventuell bilden die Pflanzen relativ früh im Jahr neue Blätter aus. Auch ein Überwintern des Hibernakulums im Kühlschrank ist möglich, allerdings ist hier ein Behandeln der Winterknospen gegen Schimmelpilz zu empfehlen. Die Kultur in reinem Torfsubstrat funktioniert gut. Sehr gute Kulturerfolge lassen sich aber auch mit reinem Vermiculit erzielen. Dieses Substrat hat den Vorteil selbst bei sehr nasser Kultur noch ausreichend Luftversorgung der Wurzeln zu gewährleisten.