P. agnata

Oliver Gluchs
Welt der Fleischfressenden Pflanzen
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P. filifolia
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Pinguicula ionantha Godfrey & Stripling (1961)





Als letzte der im Südosten der USA bekannten Fettkraut-Arten wurde 1961 die Art Pinguicula ionantha beschrieben. In der Vergangenheit wurde diese Art oft mit P. primuliflora verwechselt, aber die geographische Verbreitung, das Habitat sowie die Blütenmerkmale unterscheiden sich erheblich von denen von P. primuliflora. P. ionantha ist auf ein sehr begrenztes Areal im Florida Panhandle-Gebiet beschränkt. Standorte sind bisher nur aus dem größeren Einzugsgebiet des Apalachicola Flusses bekannt (in den Countys Gulf, Bay, Liberty und Franklin des Bundesstaates Florida).





Das Habitat von P. ionantha sind feuchte Standorte in Pinien-Savannen oder Gräben, in denen das Wasser temporär steht (Regenwasser). Manchmal wachsen Pflanzen auch direkt im Wasser. Das Substrat besteht meistens aus einer dünnen Humusauflage mit darunter liegendem Quarzsand. Die Pflanzen wachsen leicht schattiert zwischen Gräsern. Manchmal trifft man P. ionantha auch zusammen mit P. planifolia an. Die Rosetten können eine Größe von 15 cm erreichen. Die Blätter sind hellgrün bis gelbgrün gefärbt und haben eine längliche, verkehrt-eiförmige Form, wobei die Blattspitzen abgerundet sind.




Die Blütezeit erstreckt sich von Februar bis März. In kalten Wintern kann sich die Blüte auch bis in den April hinein verschieben. Die Pflanzen bilden bis zu 5 Blüten pro Pflanze aus. Der Blütenstiel kann eine Länge zwischen 15 und 20 cm erreichen, selten auch bis zu 25 cm. Die Blütenkrone wird bis zu 2 cm Durchmesser groß. Die Petalen sind in der Regel gleich lang und haben eine verkehrt eirunde Form. Typisch für die Blüte ist auch die einfache Einkerbung der Petalen. Die Blütenfarbe reicht von weiß bis blaß violett, sehr selten kommen auch dunkelviolette Blüten vor. Viele Blüten weisen eine dunkelviolette Färbung der Petalenbasis auf (was dann zu einem violetten Ring am Kronröhreneingang führt). Es gibt aber auch Kronblätter, die rein weiß sind. Aus dem Tubus ragt ein 4-6 mm langer Gaumen heraus, der dicht mit gelben oder orangefarbenen Härchen besetzt ist. Die Samekapsel ist rund und hat eine rotbraune Farbe.


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Die Kultur dieser Art ist nicht immer einfach. Als Substrat kann man Weißtorf verwenden, wobei man das Substrat aber mit Sand oder Perlit auflockern sollte, damit die Wurzeln besser durchlüftet werden. Die Kultur der Pflanzen kann sehr naß erfolgen, wobei auch im Winter das Substrat immer feucht bis naß gehalten werden sollte. Eine gute Belüftung ist essentiell für eine dauerhafte Kultivierung, ansonsten werden die Pflanzen schnell von Pilzen befallen. Die Kultur in einem frostfreien Kalthaus hat sich bei mir als die beste Kulturmethode herausgestellt, da die Pflanzen auch eine höhere Luftfeuchtigkeit bevorzugen. Man sollte aber darauf achten, dass im Winter die Temperaturdifferenz zwischen Tag und Nacht nicht >20°C beträgt, ansonsten können physiologische Wachstumsstörungen auftreten, was ein Absterben der Pflanzen zur Folge hat. Vermehren läßt sich P. ionantha am besten über Samen, wobei die Samen aber erntefrisch sein sollten.


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