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Pinguicula
debbertiana
Speta & Fuchs (1992)
Der
deutsche
Botaniker Paul Debbert sammelte im Jahr 1989 Pflanzen
einer Sippe nahe des Ortes El Huizache im mexikanischen
Bundesstaat San Luis Potosí, die dann 1992 von den
beiden österreichischen Botanikern Franz Speta und Franz
Fuchs als neue Art beschrieben wurde und die der neuen
Art zu Ehren des Sammlers den Namen P.
debbertiana gaben.
Die Pflanzen wachsen auf etwa 1400 bis 1500 m ü. M. auf
Gips- oder Kalksteinböden. Auch wenn der genaue Fundort
des Holotyps nicht bekannt ist, so scheint die Art in
dem nahe gelegenen Gebirge Sierra de Trinidad beheimatet
zu sein. Die Region ist gekennzeichnet durch ein
semiarides Klima mit Jahresniederschlägen um die 750 mm,
wobei der meiste Regen in den Sommermonaten zwischen
Juni und September fällt und in den Wintermonaten von
November bis Februar nur selten Niederschläge zu
verzeichnen sind. Die Temperaturen schwanken nur
sehr wenig. In den Sommermonaten liegen die monatlichen
Höchsttemperaturen zwischen 28 und 32 °C, während in den
Wintermonaten die Höchsttemperaturen zwischen 22 und 26
°C liegen. Nachts sinken die Temperaturen im Sommer kaum
unter 15 °C, während in den Wintermonaten die
Temperaturen auf 5 °C zurück gehen können.
Die
Pflanzen
bilden 2 verschiedene Rosetten aus
(tropisch-heterophyller Wuchstyp). Die Sommerrosette
besteht aus 10 bis 15 karnivoren Blättern, die bei
günstigen Lichtverhältnissen ein grünbraun oder
grün-bronzene Farbe haben. Die Größe der Pflanzen kann
bis zu 3,5 cm im Durchmesser sein. Die Winterrosette ist
nur unwesentlich kleiner, besteht aber aus bis zu 100
Winterblättern, die keine schleimabsondernden
Drüsenhaare besitzen. Die Blätter sind lanzettförmig bis
leicht keulig geformt und haben eine hellgrüne, unter
direkter Sonneneinstrahlung auch rotbraune Farbe.
P. debbertiana blüht nur aus der Winterrosette.
Die Blütezeit erstreckt sich von Mitte März bis in
Anfang Mai. Dabei werden 2 bis 3 Blüten ausgebildet,
deren Blütenstiel fast kahl ist. Die Blüte ist in Ober-
und Unterlippe unterteilt. Die Blütenfarbe variiert von
dunkellila bis blaßviolett, sehr selten kommen auch rein
weiße Blüten vor. Sehr typisch für die Art ist der
doppelreihige Gaumen, der dicht mit gelben Härchen
besetzt ist. Diese doppelreihige Behaarung setzt sich
bis in die Kronröhre hinein fort, allerdings sind die
Härchen dann weiß und geringer in der Anzahl. Die
keilförmigen Petalen werden bis zu 6 mm lang, können
auch ebenso breit sein, meist aber etwas schmaler. Die
Narbe des Fruchtknotens ist gelblich gefärbt. An die
kurze Kronröhre schließt sich ein bis zu 8 mm langer
Sporn an, der meist leicht gekrümmt ist.
Die
Kultur
von P. debbertiana ist an den
tropisch-heterophyllen Wuchstyp anzupassen. Dies
bedeutet, dass man die Pflanzen im Sommer feucht, im
Winter aber trocken kultivieren sollte. Während der
Blüte sollte man das Substrat ab und zu anfeuchten. An
das Substrat selbst stellt P. debbertiana keine
großen Ansprüche. Substrate mit geringem Anteil oder
ganz ohne organische Substanz scheint von Vorteil zu
sein, damit die Durchlüftung des Wurzelbereiches
gewährleistet ist.
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