P. agnata

Oliver Gluchs
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P. filifolia
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Pinguicula mirandae Zamudio & Salinas (1996)





P. mirandae wurde im Rahmen von Aufsammlungen Anfang der 1990er Jahre zur Evaluierung des Biosphärenreservats Tehuacán-Cuicatlán gefunden und 1996 neu beschrieben. Die Art scheint nach heutigen Kenntnissen auf ein kleines Areal in den Bergzügen des Valle Tehuacán-Cuicatlán im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca (südlich der Grenze zum Bundesstaat Puebla) beschränkt zu sein. Die Art wächst in Höhen von 1250 bis 1800 m ü.M. in einer tropischen, meist stacheligen Strauchvegetation, die gekennzeichnet ist durch sommergrüne (= Regenzeit) und im Winter (=Trockenzeit) laubabwerfende Sträucher (span.: selva baja caducifolia). Vorherrschende Gattungen sind Agave, Dasylirion, Nolina, Beaucarnea und Yucca.
P. mirandae
wächst meist unter Sträuchern (oft zusammen mit Selaginella sp.) in wenig verwittertem Kalksteinboden oder fast direkt auf Kalkfelsen an feuchteren Stellen auf westlich bis nordwestlich ausgerichteten Hängen.





Angepaßt an die Umweltbedingungen des Standorts bildet P. mirandae in den feuchteren Sommermonaten Sommerrosetten aus, die aus 6-10 karnivore Sommerblätter bestehen. Die Blätter der Sommerrosette sind 2 bis 4 cm lang und von verkehrt-eirunder Form. Die Farben der Sommerblätter variieren zwischen hellgrün und blaß rotbraun. Der nach oben gebogene Blattrand kann oft eine rötliche Farbe annehmen. Ende September gehen die Pflanzen in die Winterrosette über. Die kompakte Rosette überdauert die trockenen Wintermonate mit 40 bis 60 nicht-karnivoren, dickfleischigen Winterblättern, die mit 1 bis 2 cm sehr viel kleiner als die Sommerblätter sind.




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Die Pflanzen blühen aus der Winterrosette im Dezember und Januar. Die Blütenkrone besteht aus 5 fast gleichgroßen, 3,5 bis 7 mm langen und 3 bis 6,5 mm breiten Kronblättern. Die verkehrt-eirunden Kronblätter sind zuerst weiß bis blaßviolett. Mit dem Altern der Blüte werden die Blüten intensiver in ihrer Färbung. Die Oberseite der Kronblätter ist dicht mit weißen Härchen besetzt. Das besondere der Blüte ist die trichterförmige, um etwa 90° abgeknickte Kronröhre, wie man sie auch z.B. bei P. acuminata findet. Der 2 bis 4 mm kurze Sporn ist von der Kronröhre etwas abgesetzt und läuft stumpf zu.


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Die Kultur von P. mirandae ist recht einfach. Im Frühjahr bis Herbst kann man die Pflanzen in feuchtem Substrat kultivieren, während man ab September/Oktober die Wassergaben reduzieren und im Winter nur noch das Substrat ab und zu etwas anfeuchten sollte. Der pH-Wert des Substrats scheint für die Pflanzen von untergeordneter Bedeutung zu sein, wobei man aber reines organische Material vermeiden und ein eher grobkörniges und luftdurchläßiges Substrat verwenden sollte.


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