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Pinguicula
colimensis McVaugh & Mickel (1963)
Eine
der
schönsten Arten der Gattung Pinguicula stammt
aus Mexico und wurde 1963 von den beiden Amerikanern
McVaugh und Mickel zum ersten Mal beschrieben. Schon
früher wurden bereits Pflanzen dieser Art gesammelt,
aber als P. macrophylla oder P. moranensis
angesehen. P. colimensis ist südlich der
Stadt Colima beheimatet und scheint auf dieses Areal
beschränkt zu sein.
Von
allen
in Mexico bekannten Fettkraut-Arten kommt P.
colimensis auf der geringsten Meereshöhe vor
(zwischen 350 und 400 m ü.M.). Die Pflanzen wachsen dort
auf nördlich ausgerichteten senkrechten Gipsfelsen, die
halbschattig oder völlig schattig gelegen sind. Der
vorherrschende Vegetationstyp ist der "bosque tropical
caducifolia", einem tropischen Wald, dessen Bäume und
Sträuchen in der Trockenzeit die Blätter abwerfen und
erst wieder zu Beginn der Regenzeit neue Blätter bilden.
Die typische Begleitflora stellen Hechtia laevis,
Selaginella lepidophylla, Farne (Cheilanthes
sp., Bommeria sp.) und ab und zu Kakteen
dar.
Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu allen anderen
Arten der Sektion Orcheosanthus sind die
Sommerblätter. Die Sommerrosette kann aus bis zu 10
hellgrünen elliptisch bis verkehrt-eirunden bis
spatelförmigen Blättern bestehen, die bis zu 12 cm lang
werden können. Im Gegensatz zu allen anderen Arten der
genannten Sektion ist der Blattrand leicht nach unten
gewölbt. Sehr auffällig sind auch die großen
langestielten Drüsenhaare, die man deutlich mit bloßem
Auge erkennen kann. Die Drüsenhaare dieser Art zählen
bestimmt zu den größten innerhalb der Gattung Pinguicula.
Die
spatelförmigen
Blätter der Winterrossette, die etwa 2 cm lang und 2-5
mm breit werden, stehen sehr kompakt in einer
zwiebelähnlichen Rosette. Die Winterrosette kann aus
70-130 Blättern bestehen. Im Gegensatz zu Arten mit
zwiebelförmigen Winterrosetten, wie z.B. P.
macrophylla, hat die Winterrosette nicht ganz die
Form einer Zwiebel. So umhüllen bei P. colimensis
die äußersten Blätter nicht die gesamte Rosette, so daß
die Winterblätter von oben alle sichtbar sind. Der
Durchmesser der Winterrosette adulter Pflanzen kann 2
bis 3,5 cm betragen. Typisch für die Winterrosette von P.
colimensis ist ebenfalls, daß die Blätter im
oberen Blattbereich außen lange weiße Härchen besitzen,
die den Eindruck erwecken, die Winterrosette würde von
einem gespinstartig verlaufenden Geflecht
zusammengehalten.
Die
Blüte
ist deutlich in Ober- und Unterlippe unterteilt und ist
intensiv pink gefärbt, wobei bei Sonneneinstrahlung die
Blattoberseite leicht metallisch glänzt. Aufgrund des
Blütenbaus läßt sich die Art eindeutig der Sektion Orcheosanthus
zuordnen, zu der auch P. moranensis gehört. Die
beiden Blütenblätter der Oberlippe sind eher
verkehrt-eirund und oft nur halb so groß wie die
Kronblätter der Unterlippe. Der Durchmesser der Blüte
beträgt 3,5 cm. Die Kronröhre ist sehr kurz und der
Sporn kann bis zu 4 cm lang werden. Die Blüten (bis zu 5
Blüten pro Saison) erscheinen zusammen mit oder vor den
ersten Sommerblättern im Mai.
Die Kultur von P. colimensis ist nicht ganz
einfach. Das Substrat sollte im Winter fast
durchgehend trocken gehalten werden, damit die
Winterrosette, die relativ tief im Boden steckt, nicht
anfängt zu faulen. Auch im Frühjahr sollte man mit den
Wassergaben sehr sparsam anfangen. Wenn die ersten
Sommerblätter erscheinen, kann man das Substrat wieder
feucht halten. Als Substrat verwende ich ein Gemisch
aus Kalklehm und feinem Quarzsand.
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