Pinguicula
lutea
Walter (1788)
Im
Jahre
1788 beschrieb Thomas Walter in der Flora Caroliana
zwei Fettkräuter, wovon eines die Bezeichnung Pinguicula
lutea erhielt. Nur der Artname (nicht aber die
sehr dürftige Beschreibung der Art ("corolla
campanulata") läßt auf das fast einzigartige
Merkmal in der Gattung Pinguicula schließen,
nämlich die vollständig gelbe Blüte. Nur noch eine sehr
seltene Form von P. pumila besitzt ebenfalls
eine gelbe Blütenkrone.
Das
Verbreitungsgebiet
von P. lutea liegt im Osten der USA, wo sie in
den Küstenregionen der US-amerikanischen Bundesstaaten
Louisiana, Mississippi, Alabama, Florida, Georgia, South
Carolina und dem südlichen Teil von North Carolina
beheimatet ist. Das typische natürliche Habitat sind
feuchte Pinien-Savannen, Pflanzen kommen aber auch an
Sekundärstandorten (z.B. in periodisch feuchten Gräben
mit Grasbewuchs entlang von Straßen) vor.
P.
lutea bevorzugt humose Böden mit sandigem
Untergrund, die ständigen Schwankungen im Wassergehalt
unterworfen sind. Nach Regen sind die Böden naß, danach
trocknen diese langsam wieder bis zum nächsten
Niederschlag ab, so dass das Substrat zwischenzeitlich
nur noch leicht feucht ist. Die Pflanzen wachsen
schattiert in Gras oder seltener schattig in eher
spärlicher Vegetation. Ohne ein ständiges Abbrennen des
Habitats würde die Landschaft schnell verbuschen und P.
lutea verschwinden. Die Blütezeit dieser Art
erstreckt sich von Februar (südliches Florida) bis in
den April hinein (North Carolina).
P.
lutea bildet nur eine Blattform aus. Die Rosetten
erreichen im Sommer einen Durchmesser von 5-10 cm. Im
kühleren Winter sind die Blätter etwas kleiner. Die
Blätter sind gelbgrün bis hellgrün, wobei eine
Unterscheidung zu P. caerulea nur durch die
Blattrosetten kaum möglich ist. Die Blütenstiele können
eine Länge von über 20 cm erreichen (oft schaut nur das
Ende der Blütenstiele mit der Blüte aus der Gras heraus,
die Pflanzen selbst sind von oben oft kaum zu sehen).
Die
Blüte
ist mir ihrem leuchtenden gelb schon aus der Ferne zu
erkennen. Die Blütenkrone erreicht nicht selten einen
Durchmesser von 3 cm. Die Kronblätter variieren stark in
der Zahnung sowie in der Überlappung. Der Rand kann
dabei nur einmal oder auch bis zu dreimal eingeschnitten
sein. Typisch ist auch der gelbe, stark behaarte Gaumen,
der aus der Krohnröhre herausragt.
In der Literatur wird auch von einer Albino-Form mit
weißer Blütenkrone berichtet.
Die
Kultur
dieser Art gestaltet sich nicht immer unproblematisch.
Insbesondere in den Wintermonaten sollte man die
Pflanzen nur wenig feucht kultivieren, damit es zu
keinem Pilzbefall im Wurzelbereich kommt. Auch führen
extremere Temperaturschwankungen, wie sie im Winter
manchmal im Gewächshaus auftreten können, zu
physiologischen Störungen, was das Absterben der
Pflanzen zur Folge haben kann. Ein Substrat aus reinem
Weißtorf oder ein Torf-Perlit Gemisch hat sich als
dauerhaft brauchbar erwiesen.
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