P. agnata

Oliver Gluchs
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Pinguicula grandiflora ssp. rosea (Mutel) Casper (1962)




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1830 beschrieb der französische Botaniker Pierre Auguste Victor Mutel nahe Grenoble eine Sippe von P. grandiflora, die rosafarbene Petalen aufwies und die er als P. grandiflora var. rosea bezeichnete. 1962 erhob der deutsche Botaniker S. Jost Casper die Sippe, die zwischenzeitlich an mehreren Standorten mit konstant gleichen Merkmalen gefunden wurde, zu einer Unterart und gab ihr den Namen P. grandiflora ssp. rosea.


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Die Pflanzen wachsen in Feuchtwiesen entlang von Bächen oder an wasserüberrieselten Hängen aus Kalkstein. Die Unterart wurde bisher nur in den beiden französischen Départements Haute-Savoie und Isère gefunden und kommt zwischen 650 und etwa 1400 m ü.d.M. vor.


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Diese Unterart unterscheidet sich von P. grandiflora ssp. grandiflora durch ihre weiße bis leicht rosafarbene Tönung der Kronblätter, durch den rosafarbenen mit rötlichen Adern durchsetzten Kelch, durch die im Ganzen kleinere Blüte, durch den geraden, pfriemlichen Sporn (meist dunkelrot bis rotviolett gefärbt) sowie durch die kurzen und stumpf-ovalen Zipfel der Kelchoberlippe.


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Die Kultur von P. grandiflora ssp. rosea ist bei Beachtung der nachfolgenden Grundsätze im Freiland oder in einem Kalthaus gut möglich. Wie bei allen temperierten Arten sollte man die Pflanzen das ganze Jahr hindurch feucht halten, wobei nach der Ausbildung des Hibernakulums die Wassergaben etwas reduziert werden sollten, damit die Pflanzen nicht anfangen zu faulen. Zum Überwintern der Pflanzen in einem Kalthaus sind Temperaturen zwischen 0 bis 5 °C empfehlenswert, allerdings sind auch Temperaturen bis 10 °C für die Pflanzen noch tolerierbar, wobei dann aber die Gefahr von Pilzbefall höher liegt und eventuell bilden die Pflanzen relativ früh im Jahr neue Blätter aus. Auch ein Überwintern des Hibernakulums im Kühlschrank ist möglich, allerdings ist hier ein Behandeln der Winterknospen gegen Schimmelpilz zu empfehlen. Ebenso möglich ist das Überwintern im Freien, allerdings sollte man einen ständigen Wechsel zwischen Gefrieren und Auftauen von Substrat und Pflanzen vermeiden. Die Kultur in reinem Torfsubstrat funktioniert gut. Sehr gute Kulturerfolge lassen sich aber auch mit reinem Vermiculit erzielen. Dieses Substrat hat den Vorteil selbst bei sehr nasser Kultur noch ausreichend Luftversorgung der Wurzeln zu gewährleisten.