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P. agnata

Oliver Gluchs
Welt der Fleischfressenden Pflanzen
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"Was Sie schon immer einmal über Fettkraut wissen wollten"


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P. filifolia
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Pinguicula cyclosecta Casper (1963)



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Anhand von Herbarbelegen von 1948, die aus der Sierra Madre Oriental im südöstlichen Teil des mexikanischen Bundesstaates Nuevo León gesammelt wurden, beschrieb 1963 der deutsche Botaniker S. Jost Casper eine neue Fettkrautart unter dem Namen Pinguicula cyclosecta. Der Name der Art bezieht sich auf die Form der Kronblätter (kreisförmig abgerundet). Mittlerweile wurde die Art noch an anderen Standorten in der Sierra Madre Oriental in den Bundesstaaten Nuevo León und Tamaulipas sowie in der Sierra de San Carlos im Bundesstaat Tamaulipas gefunden. Die Pflanzen wachsen an vertikalen Kalkfelsen in Eichen-Pinienwäldern zwischen 950 und 2200 m ü. M. 


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P. cyclosecta gehört zum tropisch-heterophyllen Wuchstyp. Während den trockenen Monaten von Oktober bis April bildet die Art eine Winterrosette. Die Rosette besteht aus 40 - 60 (manchmal sogar bis 80) bis zu 2,5 cm langen und 5 mm breiten spatelförmigen, nicht-karnivoren Blättern. Der abgerundete Rand am Blattende ist dicht mit weißen Härchen besetzt. Unter feuchteren Bedingungen ab April/Mai bilden die Pflanzen dann Sommerblätter aus. Die Sommerosette besteht aus 8 bis 12 Blättern, die 4 - 5 cm lang und bis zu 2,5 cm breit (am oberen Rand) werden können. Die Sommerblätter weisen eine verkehrt-eirunde bis spatelige Form auf. Die Oberseite der Sommerblätter ist dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Die hellgrünen Blätter haben am Blattende einen nach oben gebogenen Rand. Typisch für die Art ist die violette Pigmentierung der Sommerblätter im äußeren Bereich.


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Die Pflanzen fangen mit der Ausbildung der ersten Sommerblätter an zu blühen. Die Hauptblütezeit reicht je nach Standort von April bis September, wobei einzelne Pflanzen auch schon Ende Februar zu Blühen beginnen. Dabei können bis zu 5 Blüten pro Jahr gebildet werden. Der Blütenstiel wird in der Regel 4 bis 8 cm lang. Die Blütenkorolle ist in Ober- und Unterlippe unterteilt, wobei die Kronblätter der Unterlippe etwas größer sind. Die Form der Kronblätter ist fast kreisrund mit spatelförmiger Basis. Die Kronblätter werden bis zu 1,1 cm lang und 1 cm breit, sind auf der Oberseite intensiv lila oder violett gefärbt und auf der Unterseite weißlich mit violetten Adern. Die Petalen sind etwas gewellt und überlappen sich leicht. Zum Kronröhreneingang, insbesondere auf der Unterlippe, gehen die Kronblätter in eine weiße Farbe über. Die leicht trichterförmige Kronröhre ist mit 3 bis 4 mm sehr kurz und der sich anschließende, leicht gekrümmte Sporn kann bis zu 3 cm lang werden.





Wie bei allen temperiert-heterophyllen Arten mit ausgeprägter Trocken- und Regenzeit am Naturstandort sollte P. cyclosecta in den Wintermonaten eher trocken und in den Sommermonaten feucht kultiviert werden. Beim Substrat ist wichtig für gute Durchlüftung der Wurzeln zu sorgen, insbesondere wenn man die Pflanzen im Sommer im Anstauverfahren kultiviert. Obwohl die Pflanzen auf Kalkfelsen vorkommen, benötigt die Art keine alkalischen Substrate. Die Kultur in reinem Vermiculit zeigte sehr gute Kulturergebnisse.