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P. agnata

Oliver Gluchs
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Pinguicula hemiepiphytica Zamudio & Rzedowski (1991)





Aufgrund eingehender Untersuchungen von Herbarmaterial aus dem mexikanischen Bundesstaat Oaxaca kamen Zamudio und Rzedowski zu der Überzeugung, daß es sich bei einigen Herbarbelegen nicht um P. moranensis, sondern um eine neue Art handeln mußte. Da die Pflanzen außer auf Felsen wachsend auch teilweise in Moos auf Stämmen verschiedener Baumarten vorkommen, wurde die Art Pinguicula hemiepiphytica benannt.




Diese Art wurde bisher nur in der Sierra de Juárez lokalisiert. Die vorherrschende Vegetation ist ein immergrüner Bergnebelwald mit verschiedenen Eichenarten sowie Engelhardtia mexicana. Die Pflanzen wachsen entweder auf senkrechten Kalkfelsen, oft zusammen mit Moosen, oder auf Baumstämmen in Moos. Durch die sehr feuchten Bedingungen gedeihen in den Nebelwäldern als Begleitflora auch Orchideen, Bromelien und Tillandsien. Bisher wurde P. hemiepiphytica in Höhen zwischen 1900 und 2600 m gefunden.




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P. hemiepiphytica ist tropisch-heterophyll und bildet eine Winter- und Sommerrosette aus, welche in Form und Größe die der Blätter von P. moranensis sehr ähnelt. Bei direkter Sonneneinstrahlung sind die Sommerblätter rosa bis rotviolett gefärbt, Pflanzen die im Schatten wachsen haben dagegen oft nur eine grüne Ausfärbung der Blätter. Typisch aber ist die rotviolette Färbung der Blattbasis. Ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zu P. moranensis stellt die Blüte dar. Die bis zu 5 cm im Durchmesser großen, magenta- bis rotviolettfarbenen Blüten bilden eine lange verdickte Kronröhre aus. Die Form der Kronblätter ist sehr variabel und reicht von verkehrt-eiförmig bis spatelig. Bei manchen Blütenformen  können sich die Kronblätter auch leicht überlappen. Der sich anschließende Sporn kann eine Länge von bis zu 3 cm erreichen. P. hemiepiphytica blüht immer aus der Sommerrosette. Am Naturstandort erstreckt sich die Blütezeit von Anfang Mai bis September.
Systematisch ist die Art aufgrund der besonderen Kronröhrenmorphologie mit P. crassifolia, P. utricularioides sowie P. laueana verwandt.


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Die Kultur von P. hemiepiphytica ist recht einfach. Trotz des teilweise epiphytischen Wachstums in Moos an Baumstämmen kann man die Art gut in Töpfen kultivieren. Auch wenn die Art in Gebirgsnebelwald vorkommt, bilden die Pflanzen in den Wintermonaten eine Winterrosette aus. Daher sollte man die Pflanzen von Oktober bis März eher trockener kultivieren. Beim Kultursubstrat zeigte sich die Art wenig wählerisch, allerdings ist die Verwendung eines eher neutralen bis leicht sauren Substrats zu bevorzugen.