P. agnata

Oliver Gluchs
Welt der Fleischfressenden Pflanzen
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"Was Sie schon immer einmal über Fettkraut wissen wollten"


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P. filifolia
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Pinguicula primuliflora Wood & Godfrey (1957)




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Obwohl schon einige Fettkrautarten im 18. und 19. Jahrhundert aus dem Südosten der Vereinigten Staaten beschrieben wurden, so dauerte es doch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts, bevor eine weitere Art aus diesem Gebiet als eigene Art identifiziert wurde. Aufgrund der Ähnlichkeit der Blüten mit Primeln, hat man die neue Art Pinguicula primuliflora getauft. Im Gegensatz zu den anderen Fettkraut-Arten dieser Region bevorzugt P. primuliflora eher ein schattiges und sehr feuchtes Habitat. So kommen Sippen dieser Art meistens entlang von Bachläufen oder Feuchtgebieten unter Büschen und kleinen Bäumen vor. Oft wachsen die Pflanzen auch direkt in Sphagnum-Moos. Da der Wasserstand der Bäche je nach Regen ständig variiert, können die Pflanzen manchmal auch für eine längere Periode überflutet unter Wasser wachsen, in weniger regenreichen Zeiten auch etwas trockener oberhalb des Wasserlaufes. Unter der organischen Auflage auf der Bodenoberfläche sind die Böden rein sandig. Das Verbreitungsgebiet von P. primuliflora erstreckt sich über die südlichen Teile der US-amerikanischen Bundesstaaten Mississippi und Alabama sowie auf den Nordwesten von Florida.




Die Art zählt zum tropisch-homophyllen Wuchstyp, da sie nur eine Blattform ausbildet. Die dunkelgrünen, spatelig, mit einer runden Spitze, geformten Blätter können zwischen 6 und 9 cm lang und bis zu 2,5 cm breit werden. Eine Besonderheit dieser Art stellt die Fähigkeit dar, an den Blattspitzen oder entlang der Mittelrippe neue Jungpflanzen zu bilden. So ist auch eine vegetative Vermehrung der Pflanzen Teil der Fortpflanzungsstrategie. Dies hat zur Folge, dass die Pflanzen of in "Klumpen" wachsen.





Die Blütezeit der Art beginnt in der Regel im Januar und endet im März, in kalten Wintern kann die Blütezeit auch noch in den April hinein reichen. P. primuliflora kann bis zu 4 Blüten pro Pflanze ausbilden. Die Blütenstiele erreichen nicht selten eine Länge von 10 bis 15 cm. Die Blüte weist 5 gleichgroße Kronblätter auf (10-13 mm lang und 10-14 mm an der breitesten Stelle), die am Rand leicht eingekerbt sind. Die Kronblätter sind violett bis magentafarben und zum Schlund hin weißt die Korolle einen weißen Ring auf. Sehr selten kommen auch rein weiße Blüten vor. Ein typisches Merkmal der Blüte stellt der dicht behaarte und gelb gefärbte Gaumen dar, welcher aus der Blüte herausragt. Die Kronröhre is kurz, gelbgefärbt und oft mit rotbraunen Adern durchzogen. In einem meistens 45° bis 60°betragenden Winkel geht die Kronröhre in den Sporn über, der 4-5 mm lang und gelbgefärbt ist.


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Fremdbefruchtung scheint bei P. primuliflora die Regel zu sein. Erzwungene Selbstbefruchtung führte in Kultur nur gelegentlich zu Samenansatz mit fertilen Samen.

Die Kultur in lebendem Sphagnummoos brachte die besten Ergebnisse, aber auch eine Kultur in reinem Vermiculit ist dauerhaft möglich. Dabei sollte aber auf eine hohe Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Je schattiger die Pflanzen kultiviert werden, desto größer werden die Rosetten. Beim Gießen sollte Regenwasser verwendet werden. Die Pflanzen können auch für eine gewisse Zeit komplett unter Wasser stehen, dies scheint sogar das Wachstum zu fördern und Pilzbefall wird vermindert, da Sporen weggespült werden.