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Pinguicula
conzattii
Zamudio & van Marm (2003)
1993 sammelte Alfred Lau Pflanzen in der Sierra
Madre del Sur, östlich des kleinen Bergdorfes Santiago
Nuyoo im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca, die er an
verschiedene Pflanzenliebhaber in Europa unter der
Bezeichnung "spec. Santiago Nuyoo Pass" geschickt
hatte. Bei der Kultur dieser Pflanze stellte sich
aber heraus, dass es sich um eine bis dato noch
unbeschriebene Fettkrautart handelte. In 2003 wurde die
Pflanze letztlich von dem mexikanischen Botaniker Sergio
Zamudio und dem Karnivorenliebhaber Johan van Marm
als neue Art unter der Bezeichnung P. conzattii
offiziell beschrieben. Diese neue Art wurde nach dem
Botaniker Don Cassiano Conzatti benannt, der sich mehr
als 50 Jahre mit der Flora von Oaxaca beschäftigt hatte.
 
Die
Pflanzen
wachsen in einem tropischen immergrünen Bergnebelwald
(span.: bosque mesófilo de montaña) in einer Höhe von
2400 bis 2700 m ü. M. auf westlich ausgerichteten,
vertikalen Kalksteinfelsen in Moospolstern.
Die Sommerrosette besteht aus bis zu 10 Blättern, die
bis zu 5 cm lang und 4 cm breit werden können. Der
Blattrand ist nach oben gebogen. Sehr auffällig sind
die vielen weißen Härchen, die sich auf der Oberseite
der Blätter im unteren Drittel des Blattes befinden.
Die Sommerblätter sind dunkelgrün, bei direkter
Sonneneinstrahlung auch rötlich gefärbt. Beim Übergang
von Sommer- in die Winterrosette werden die
Sommerblätter immer kleiner, bis nur noch
Winterblätter gebildet werden.
Die Winterrosette besteht aus einer Vielzahl von
nicht karnivoren hellgrünen, an der Basis leicht
violett gefärbten Blättern (40-80), die bis zu 1 cm
lang und an der breitesten Stelle 3 mm breit sind,
wobei die Blattspitze abgerundet bis leicht spitz
zulaufend ist. Im oberen Drittel befinden sich
auf der Blattoberseite vereinzelt weiße mit Drüsen
versehenen Härchen. Als einzige tropisch-heterophylle
Art weist auch die Blattunterseite der Winterblätter
Drüsenhaare auf.
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