P. agnata

Oliver Gluchs
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P. filifolia
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Pinguicula emarginata Zamudio & Rzedowski (1986)





P. emarginata wurde 1986 von den beiden mexikanischen Botanikern Sergio Zamudio und Jerzy Rzedowski zuerst beschrieben. Der Name der Art "emarginata" bezieht sich auf die stark nach oben eingerollten Ränder der Sommerblätter. Die Art ist bisher nur aus dem subtropischen Nebelwald der Sierra Madre Oriental im Grenzgebiet der mexikanischen Bundesstaaten Puebla und Veracruz bekannt. P. emarginata wächst entlang von Flußläufen auf vertikalen Sandsteinfelsen zwischen 1400 und 1550 m ü. M.





Obwohl die Art als homophylle Art (mit nur mit einer Blattform karnivorer Blätter) beschrieben wurde und die Art in subtropischen Verhältnissen wächst, kann P. emarginata aber unter extrem trockenen Bedingungen auch Winterblätter ausbilden. Dies kommt am Naturstandort aber extrem selten vor. Die Sommerrosette besteht aus 5 bis 15 Blättern, langestielt mit elliptischer bis verkehrteiförmiger Blattspreite, wobei der Rand nach oben gebogen ist. Je nach Wachstumsbedingungen können die Rosetten einen Durchmesser von bis zu 10 cm erreichen. Da die Pflanzen meist an schattigen Stellen vorkommen, ist die Blattfarbe dunkelgrün. Bei direkter Sonneneinstrahlung können die Blätter aber auch blaß-rötlich gefärbt sein. Die Winterrosette, sowiet sie denn gebildet wird, besteht aus bis zu 15 bis 20 sukkulenten Blättern.






Der exakte Blühzeitraum ist noch nicht ganz geklärt, aber bisher wurden Pflanzen in Blüte von Januar bis April am Naturstandort beobachtet, im August und September scheinen keine Blüten gebildet zu werden (in Kultur blüht die Art aber das ganze Jahr hindurch). Die Blütenkorolle ist zweilappig, wobei die beiden Kronblätter der Oberlippe kleiner als die der Unterlippe sind. Die besondere Schönheit der Blüte zeichnet sich aus durch die stark eingeschnittenen, keilförmigen Kronblätter, deren weiße bis blaßviolette Grundfärbung noch durch violette Adern ergänzt werden. Der Blütendurchmesser liegt selten über 1,5 cm. An die kurze, glockenförmige Kronröhre schließt sich der gerade bis leicht gebogene und bis zu 1,4 cm lange Sporn an. Die Blüten scheinen nicht selbstbefruchtend zu sein und benötigen wohl einen Bestäuber.


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Durch die subtropische Herkunft von P. emarginata ist eine Kultur in einem Terrarium mit ganzjährigen feuchten Bedingungen gut geeignet. Aber auch die Kultur in einem Kalthaus unter frostfreien Bedingungen scheinen die Pflanzen zu tolerieren. Hier zeigen sich bei direkter Sonneneinstrahlung und kühlen Nächten die schönsten Ausfärbungen der Sommerblätter. Beim Substrat stellt die Art wenig Ansprüche. Hierbei sollte aber ein Substrat bevorzugt werden, dessen Porengröße eine gute Durchlüftung des Wurzelbereichs gewährleistet. Da die Standortbedingungen das ganze Jahr hindurch feucht zu sein scheinen, ist in Kultur keine Trockenperiode notwendig. 


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