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Pinguicula
elizabethiae Zamudio (1999)
Im
Zusammenhang
mit dem Bau des hydroelektrischen Staudamms am
Moctezuma-Fluß im Grenzgebiet der beiden mexikanischen
Bundesstaaten Hidalgo und Querétaro wurde eine Studie in
den 1990er Jahren in Auftrag gegeben, die den Einfluß
des Dammbaus auf Flora und Fauna der Umgebung aufzeigen
sollte. Im Rahmen dieser Studie wurden Fettkrautsippen
gefunden, wovon eine vom mexikanischen Botaniker Sergio
Zamudio unter dem Namen P. elizabethiae als neue
Art beschrieben wurde. Benannt wurde diese Art nach
Elizabeth Argüelles, einer mexikanischen Botanikerin,
die sich um die Erkundung der Fauna des Bundesstaates
Querétaro verdient gemacht hat.
![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/Moctezuma%20Tal.jpg) ![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/Landschaft%20Moctezuma%20Fluss.jpg)
Bisher wurde diese Art im Rio Moctezuma Canyon, dem
Arroyo Tolimán Canyon sowie im Tal des Arroyo Carneros,
einem Zulauf des Rio Moctezuma, gefunden. Die Pflanzen
wachsen auf nördlich bis nordöstlich ausgerichteten
vertikalen Hängen. Während die Autoren den Standort als
Ton/Silikat-Sedimentgestein (span.: lutita) beschreiben,
kommt die Art im Arroyo Tolimán Canyon eher auf
Kalksteinsinter vor. Meist wachsen die Pflanzen direkt
auf dem Felsen oder in sehr wenig erodiertem Substrat.
Die vorherrschende Vegetation ist eine karge
Buschvegetation (span.: mattoral submontana), wobei
direkt am Standort P. elizabethiae zusammen mit
Selaginella lepidophylla sowie mit Moosen,
Hechtia, Kakteen, Notholeana- und Cheilanthes-Arten
in einer Höhe zwischen 1000 und 1600 m ü. M. wächst. In
der Arroyo Tolimán Schlucht findet man P.
elizabethiae zusammen mit P. agnata, während im Arroyo
Carneros Tal die Art wahrscheinlich mit keiner weiteren
Fettkrautart zusammen vorkommt.
![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/P_agnata%20und%20P_elizabethiae.jpg) ![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/P_elizabethiae%20Pflanzen%20in%20Bl%FCte2.jpg)
Die
Sommerrosette
besteht aus bis zu 12 verkehrt-eiförmig bis
spatelförmigen Blättern, die eine Länge von 7 cm und
eine Breite von 3,5 cm erreichen können. Der Blattrand
ist im oberen Drittel des Blattes leicht nach oben
gekrümmt. P. elizabethiae bildet eine kompakte
Winterrosette, die aus bis zu 120 spatelförmigen
Blättern bestehen kann. Typisch für die Art ist die
starke seitliche Behaarung der Winterblätter. Die weißen
Härchen können mehr als 1 cm lang sein und bilden dann,
ähnlich wie bei P.
colimensis, eine Art Gespinst um die
Winterrosette.
![Bild vergrößern](P_elizabethiae%20Winterrosette.jpg)
![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/P_elizabethiae%20Pflanzengruppe%202.jpg) ![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/P_elizabethiae%20Bl%FCte%20seitlich.jpg)
Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis Oktober, wobei
August und September die Hauptblütezeit darstellt. Die
Blüte ähnelt der von P. colimensis und P. cyclosecta. Die Blütenkrone
ist in Ober- und Unterlippe unterteilt und kann einen
Durchmesser von 2,5 bis 3 cm erreichen. Die Kronblätter
der Unterlippe sind meistens verkehrt eirund geformt,
bei manchen Blüten sind die Kronblätter leicht
überlappt. Die kleineren Kronblätter der Oberlippe sind
trichterförmig bis verkehrt eirund geformt. Die Farbe
der Korolle variiert stark, wobei die vorherrschende
Blütenfarbe margenta-pink und violett ist. Der
Mittellappen der Unterlippe besitzt meistens eine
längliche weiße Zunge und der Schlund ist in der Regel
grünlich-gelb gefärbt. Auffällig ist ebenfalls der
gerade und mit bis zu 3 cm sehr lange Sporn.
![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/P_elizabethiae%201.JPG) ![Bild vergrößern](https://www.gluch.info/P_elizabethiae%20Bl%FCte%20Seitenansicht.JPG)
Aufgrund der eher trockeneren Standortbedingungen,
insbesondere in den Wintermonaten, ist die Kultur in
luftdurchläßigem Substrat von Vorteil. In den Monaten
von Oktober bis April sollten die Pflanzen nur selten
und nur wenig gewässert werden. Eine gute
Luftzirkulation der Pflanzen verringert das Risiko von
Fäulnis der Blattrosette.
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