P. agnata

Oliver Gluchs
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P. filifolia
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Pinguicula zecheri Speta & Fuchs (1982)



Von einer Sammelreise haben die beiden Österreicher Ernst Zecher und Stefan Schatzl Pflanzen mitgebracht, die sie nahe des Ortes Puerto de Gallo im mexikanischen Bundesstaat Guerrero gefunden hatten. Dieses Material gaben sie später an den Botanischen Garten in Linz, Österreich, anhand dessen dann Franz Speta und Franz Fuchs 1982 die neue Art unter dem Namen Pinguicula zecheri beschrieben. Benannt wurde die Art nach einem der beiden Sammler.

Die Pflanzen wachsen am Naturstandort in vornehmlich Pinienwald in Moos auf vertikalen Felsen, wahrscheinlich Kalkstein, in einer Höhe zwischen 2250 bis 2400 m ü. M. 





P. zecheri gehört zum tropisch-heterophyllen Wuchstyp. Dies bedeutet, dass die Art in den trockeneren Wintermonaten nicht-karnivore Winterblätter ausbildet, während der regenreichen Periode im Sommer hingegen karnivore Sommerblätter hervorbringt. Die Winterrosette kann aus bis zu 80 spatelförmigen, leicht spitz zulaufenden Blättern bestehen und kann bei guter Pflege in Kultur 6 cm im Durchmesser erreichen. Die Sommerblätter sind verkehrt-eiförmig (sie ähneln stark denen von P. moranensis) und können bis zu 8 cm lang werden. Im Übergang zur Winterrosette werden die Sommerblätter immer kleiner, bis dann nur noch nicht-karnivore Winterblätter gebildet werden.


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P. zecheri blüht aus der Sommerrosette heraus. In Kultur konnten bis zu 4 Blüten pro Vegetationsperiode beobachtet werden. Typisch für die Blüte sind die gewellten violett-purpurfarbenen Kronblätter, die sich mehr oder weniger stark überlappen können, sowie der weiße Streifen auf dem Mittellappen der Unterlippe. Die Kronröhre ist kurz, was typisch für die Sektion Orcheosanthus ist. Der Sporn kann bis zu 4 cm lang werden.


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Außer den sehr großen Petalen haben die beiden Autoren der Artbeschreibung keine weiteren Unterscheidungsmerkmale zu P. moranensis angegeben. Da P. moranensis auch sehr variable Blütenmerkmale bezogen auf Größe, Form und Farbe aufweist, ist der Artrang dieser Art mit Skepsis zu betrachten.

P. zecheri ist in Kultur recht einfach. Im Sommer kann man die Art feucht bis naß kultivieren, während man gegen Herbst die Wassergaben reduzieren sollte und dann während der Wintermonate die Pflanzen eher trocken bis wenig feucht kultivieren sollte. Beim Substrat hat die Art keine besonderen Ansprüche. Organische oder mineralische Substrate sind gleichermaßen geeignet, wobei großporigere Substrate die bessere Durchlüftung der Wurzeln gewährleisten und so Wurzelfäule vorbeugen können.